Martin Buber und der arabisch-jüdische Konflikt

Martin Buber und der arabisch-palästinensische Konflikt

Wer Martin Bubers Haltung zum israelisch-palästinensischen Konflikt verstehen will, der muss begreifen, dass Martin Buber sein ganzes Leben lang Zionist war, auch wenn sein Zionismus ein Zionismus durchaus eigener Art war. Genau das macht es auch interessant, der Haltung Martin Bubers genauer nachzugehen. Buber setzte sich nicht für ein friedliches Miteinander ein, weil er ein „universalistischer Humanist“ war. Er denunzierte den Zionismus nicht als Rassismus, spielte Partikularismus nicht gegen Universalismus aus, wie das heute häufig geschieht, sondern ganz im Gegenteil: Gerade wegen seines Zionismus war er ein leidenschaftlicher Kämpfer für den Frieden zwischen Juden und Arabern bzw. dann später zwischen Israelis und Palästinensern. Betrachten wir deshalb erst einmal seinen Zionismus und dessen Genese.

1) Martin Buber und der Zionismus

Martin Buber kommt mit dem Zionismus intensiver in seiner Studienzeit in Berührung, vor allem in Berlin. Er war damals 20 Jahre alt. Für ihn, der sich vom orthodoxen Judentum seines Großvaters abgewandt hatte, und der sich deshalb umso intensiver der Frage nach seiner jüdischen Identität stellen musste, war der Zionismus eine gute Möglichkeit jenseits traditionell-religiöser Optionen eine Antwort zu finden. Es war die Zeit, wo der politische Zionismus durch Theodor Herzl einen ungeheuren Aufschwung erlebte. 1897 fand der erste zionistische Kongress in Basel statt.
Auffallend ist bei Buber allerdings von Anfang an ein markanter Unterschied zu Herzl. Buber ging es nicht in erster Linie um politische Sicherheiten. Er war kein politischer Agitator. Er war dafür, dass Juden in Palästina siedeln, ja, aber nicht dafür, dass sie schon übermorgen in den Besitz eines eigenen Staates kommen. Sie sollen dort erst einmal ein jüdisches Gemeinwesen errichten, dass sich sehen lassen kann, so dass es ihnen dadurch im Laufe der Zeit vielleicht auch gelingen wird, das Vertrauen der arabischen Völker zu gewinnen. Buber ging es um die geistige Erneuerung des jüdischen Volkes. „Ich frage nicht nach den Formationen des äußeren Lebens, sondern nach der inneren Wirklichkeit. Das Judentum hat für die Juden so viel Sinn, als es innere Wirklichkeit ist.“ [Reden über das Judentum: Werke IV,10]
Freilich, es geht um die innere Wirklichkeit eines Volkes, dem ein bestimmtes Land zugewiesen ist. Volk und Land gehören für ihn aufgrund der Bibel zusammen. Jüdischer Glaube ist, so schreibt er „Geschichtsglaube, Glaube an einen Gott, der erst die Väter und dann das Volk in geschichtlich determinierten Zeiten um göttlich geschichtlicher Ziele willen in das Land führt. Es gibt hier keine ‚Nation‘ als solche, sondern nur ein Volk, das seine geschichtlichen Erfahrungen als die Taten seines Gottes versteht … So steht von Uranbeginn die einzigartige Verbindung zwischen diesem Volk und diesem Land im Zeichen dessen, was sein soll, was werden, was verwirklicht werden soll. Zu dieser Verwirklichung kann das Volk nicht ohne das Land und das Land nicht ohne das Volk gelangen: nur die getreue Verbindung beider führt zu ihr. Es ist dies aber eine Verbindung, in der das Land nicht als toter, nicht als passiver Gegenstand, sondern als lebendiger und tätiger Partner erscheint. Wie das Volk, um sein volles Leben zu gewinnen, des Landes bedarf, so bedarf das Land des Volkes um sein volles Leben zu gewinnen; im Zusammenwirken des voll Lebendigen wird sich das Werk vollziehen, das ihrer Gemeinschaft aufgegeben ist (aus: Israel und Palästina).“ Also nicht Geist oder Materie, kein schroffer Dualismus, sondern Geist in der Materie, so aber auch kein rein menschlicher Nationalismus.
Trotz der Betonung des Geistigen hat Buber nicht nur philosophiert und spekuliert, sondern sich ganz praktisch für die zionistische Sache eingesetzt. So gründete er in Leipzig, wo er im WS 1898/99 studierte, eine zionistische Ortsgruppe und lud sogar Theodor Herzl in einem Brief ein nach Leipzig zu kommen, um die dortigen Juden für die zionistische Sache zu gewinnen (G. Wehr, Martin Buber, S. 65 ist der Brief abgedruckt). Auch seine spätere Frau, Paula Winkler, die er in seinen Züricher Semestern kennengelernt hat, ist als Christin eine begeisterte Zionistin und hat Buber hier mächtig unterstützt (Brief an Buber zum Thema Zionismus, G. Wehr, S. 69). In dem Band „Der Jude und sein Judentum“ sind die meisten seiner Schriften zum Thema „Zionismus“ zugänglich.
Durch ein langes Zitat möchte ich die besondere Art seines Zionismus noch ein wenig besser zu verstehen suchen. Diese Seiten beginnen mit einer Abgrenzung von den jüdischen Nationalisten: Reden über das Judentum, S.112f. … Man merkt: Es ist gar nicht so leicht zu fassen, was er mit geistiger Erneuerung meint – Stichwort „hebräischer Humanismus“ – vor allem ist es natürlich ein enormer Anspruch, den er an das jüdische Volk anlegt. Ein fast schon messianischer Anspruch, an dem man eigentlich nur scheitern kann.
Diese Haltung ging auf Dauer mit dem politischen Zionismus Herzls nicht zusammen. Nach Hans Kohn ist für Herzl das „Volk fremd, das zufällige Material seines politisch-künstlerischen Traumes, Palästina der zufällige Ort, die jüdische Kultur und Art eine im Grunde unwesentliche Beigabe.“ Und so kam es in den 10er Jahren des 20. Jahrhunderts zu einer Trennung von Herzl und dessen Freunden (z.B. Max Nordau). Der Schwerpunkt der Arbeit Bubers ändert sich. Das zeigt sich auch darin, dass er die journalistische Arbeit an der „Welt“ niederlegt. Die Welt war das zentrale zionistische Publikationsorgan, von Theodor Herzl gegründet, in dem Buber von 1901 an Chefredakteur war. Er war freilich nicht allein. Er tat sich mit anderen Kulturzionisten zusammen. Mit Berthold Feiwel (Mitbegründer der Hebräischen Universität), der auch eine Zeit lang in der „Welt“ tätig war, gründete er den Jüdischen Verlag, der den Stimmen Geltung verschaffen sollte, die primär an einer geistig-kulturellen Erneuerung des Judentums interessiert waren: Menschen wie Achad Ha’Am, die sich einen jüdischen Staat als Zentrum geistiger Erneuerung wünschten. Buber selbst wendet sich nun stärker den geistigen Quellen des Judentums zu. Jetzt beginnt auch der Chassidismus eine immer größere Rolle zu spielen. Zu Martin Bubers Zionismus gäbe es noch viel zu sagen, aber ich hoffe, dass seine innere Grundausrichtung deutlich geworden ist. Wer intensiver einsteigen will, dem kann ich nur „Der Jude und sein Judentum“ ans Herz legen. Ich möchte nun einen großen Schritt weiter gehen und mich Bubers konkreter Haltung zum jüdisch-arabischen Konflikt zuwenden.

2) Martin Buber auf dem Weg nach Palästina und in Jerusalem

Aufgrund dessen, was ich gesagt habe, ist klar, dass für den kritischen Zionisten Buber die Auswanderung nach Palästina schon vor der immer intensiver werdenden Judenverfolgung in Nazideutschland eine Alternative war. Er hatte auch nicht wenige Freunde, die in Palästina lebten und die ihn drängten, nun endlich nachzukommen (Hugo Bergmann, Gershom Scholem, Ernst Simon u.a.). Das Problem war, dass er in Deutschland noch viele wichtige Aufgaben und Herausforderungen hatte, die ihn in Anspruch nahmen, und diese waren natürlich erst einmal näher und dringlicher als Jerusalem. Anfang der 30er Jahre z.B. hat ihn die jüdische Erwachsenenbildung in Deutschland stark absorbiert, und doch gab es mit der Hebräischen Universität erste Verhandlungen, um dort einen Lehrstuhl für ihn zu errichten. Bereits 1933 schien es so, dass er die Möglichkeit hätte, als Ordinarius für Religionswissenschaften nach Jerusalem zu gehen. Aber dann wurde 1934 in der entscheidenden Kuratoriumssitzung der Berufungsbeschluss Buber im letzten Augenblick gekippt, was wiederum zeigt, dass Buber auch in Jerusalem manche Kontrahenten hatte. Viele konnten sich diesen „Schöngeistling“ im rauen Jerusalem nicht ganz so gut vorstellen. Schließlich wird ihm dann zwar doch noch ein Lehrstuhl angeboten, jetzt aber nicht mehr für Religionswissenschaften, sondern für Sozialwissenschaften. Die berufliche Karriere in Jerusalem war jedenfalls mit manchen Fragezeichen versehen. Zusätzlich bekommt er Informationen aus Palästina, die ihm deutlich machen, dass er für das, was er dort vorhat, nicht gerade den günstigsten Nährboden vorfinden wird. Auch ein Brief seines Sohnes Rafael, der seit einigen Jahren in einem Kibbutz lebt, klingt eher skeptisch. Es gibt also genug Gründe für Buber, nicht so schnell nach Palästina zu gehen, und manchmal hat man auch den Eindruck, dass er eigentlich gar nicht will. Er sagt: Er sei kein rechter Universitätsmensch. Er brauche erst mal eine anständige Eingewöhnungszeit. Er befinde sich in einer persönlichen Krise, usw. usf. Schließlich will er halb in Palästina und in Deutschland arbeiten. In dieser Intention zieht er 1938 nach Jerusalem, ohne die Brücken nach Deutschland ganz abbrechen zu wollen. Das machen für ihn dann schließlich die Nazis, sodass aus diesem Palästinaufenthalt eine Reise ohne Wiederkehr wird. Er ist inzwischen 60 Jahre alt.

3) Martin Bubers Haltung zum jüdisch-arabischen Konflikt

Martin Buber blieb auch in Jerusalem, was er schon sein ganzes Leben lang gewesen war: Kulturzionist. Und wie er mit dieser Haltung in Deutschland, im Rahmen des politischen Zionismus, eine Minderheitenposition vertrat, so auch in Palästina. Im Unterschied zu Europa ging es nun freilich nicht nur um philosophische Ideale – also um die Frage, was muss zuerst geschehen, die innere oder die äußere Erneuerung des Judentums – in Israel/Palästina ging es um die Frage der Gewalt, um die Frage, wie human sich ein Judentum verhalten kann, ja soll, in dieser politisch aufgeheizten Stimmung.
Der arabisch-jüdische Konflikt ist keine Naturgegebenheit, aber in den 20er und 30er Jahren nahm die Feindschaft zwischen Juden und Arabern in Palästina immens zu. Das hatte viele verschiedene Gründe, auf die ich jetzt nicht eingehen kann, aber ein Ergebnis dieses Konflikts bestand darin, dass sich auch auf jüdischer Seite radikale Gruppen entwickelten, die nicht vor Terrorattentaten zurückschreckten. Zu nennen sind hier der Etzel, eine militärisch straff organisierte Gruppe, die vor Vergeltungsaktionen auch an der arabischen Zivilbevölkerung nicht zurückschreckte. Die Sterngruppe Lechi, die auch die Briten attackiert, oder der Irgun, zu dem Menachem Begin gehörte, der spätere israelische Ministerpräsident. Wie reagiert Buber auf diese Atmosphäre von Hass und Vergeltung, die auch viele jüdische Seelen vergiftete und zu einem starken Nationalismus führte? Er schreibt. „Es ist kein Wunder, dass die Mächte der Finsternis Erfolg haben, dass mit Blindheit geschlagene Jugendliche sich in ihren Dienst stellen, und dass Menschen aus dem Publikum sich über deren Gewalttaten begeistern. Die Lage ist so bedrückend geworden, dass man verstehen kann, wenn immer mehr Stimmen im Volk laut werden: ‚Wenn wir uns nicht vor den Wölfen schützen können, dann ist es besser, dass auch wir zu Wölfen werden.‘ Sie vergessen, dass wir mit diesem Werk in diesem Lande begonnen haben, um wieder ganze Menschen zu werden.“ (Zit. nach Robert Weltsch im Nachwort zu Hans Cohn: Martin Buber (1961), 439.) Buber ist kein Pazifist. Gewalt kann notwendig sein. Das macht er schon in einem sehr frühen Brief an Mahatma Gandhi deutlich (1939). Aber als Ziel ist dem jüdischen Volk Friede und Gerechtigkeit geboten: „Also können wir nicht Gewalt üben wollen.“ (IV, 614ff) Und deshalb kann er den immer stärker werdenden jüdischen Nationalismus nicht gutheißen. Buber hat den Traum vom neuen Menschen, seine humane Alternative zu einem radikal-nationalistischen Zionismus als nicht aufgegeben. Dazu gemeinsam lesen, Ausschnitte aus „Der Weg Israels“, IV 525ff. (1958). Und er fürchtet, dass dieser Traum daran scheitern könnte, dass man selbst moralisch unglaubwürdig wird. „An uns war es, durch unsere Haltung, durch unser Wort, unsere deutli8che Bereitschaft zu einem Einvernehmen, eine Scheidung innerhalb der arabischen Bevölkerung herbeizuführen, die Wohlmeinenden zu ermutigen und die Terroristen zu isolieren; unsere Gewaltverehrer sind im Begriff, das Arabertum, im Land und außerhalb des Landes, gegen uns zusammenzuschweißen. Oder wollen sie auf die öffentliche Meinung des Abendlandes einwirken? Wir verscherzen uns vielmehr die echten und wertvollen Sympathien, wenn wir eine Methode, die wir bislang als unmenschlich brandmarkten, nunmehr dadurch, dass wir selbst sie üben, praktisch anerkennen (Gegen die Untreue, IV 515).“
Konkret war Martin Buber immer für einen binationalen Staat, also keine Zweistaatenlösung im heutigen Sinne. Als diese Lösung durch den Krieg endgültig gescheitert war, hat er sich gleichwohl weiter für arabisch-jüdische Verständigung eingesetzt. Er unterstütze arabisch-jüdische Versöhnungsprojekte oder arabische Studenten an der Hebräischen Uni. Er gab seine Hoffnung nicht auf: „Jetzt sind viele überzeugt, dass jeder, der – und gar angesichts der Lage bei den Arabern selbst – noch an eine jüdische Teilnahme an einem Bund mit den Arabern glaubt, ein Phantast ist; möglich aber, dass morgen, bei einer Änderung gewisser internationaler Faktoren, über die wir keine Gewalt haben, diese Chance äußerst positiv scheinen wird. Uns obliegt es, soweit die Sache an uns liegt, den Boden für eine solche Stunde vorzubereiten.“ (1958 – Erklärung in einem Organ des Jüdischen Weltkongresses.)

Freilich: Es ist einsam um Buber geworden. Heinrich Grüber, der ihn oft besucht hat, berichtet, dass Buber ihm gesagt habe: „Lieber Freund, können Sie vesrtehen, wie fremd ich in diesem Land geworden bin? Aber ich kann ja in keinem andern leben!“

Ich schließe mit einem Zitat, das abschließend noch einmal deutlich macht, worum es Buber geht: „Ich stelle den hebräischen Humanismus demjenigen jüdischen Nationalismus gegenüber und entgegen, für den Israel ein Volk wie alle Völker ist und keine andere Aufgabe hat, als sich selber zu erhalten und sich selbst zu behaupten – welch letzteres, nebenbei gesagt, auch auf kein anderes Volk zutrifft, denn ebenso wie ein Mensch, der nichts anderes wollte, als sich zu erhalten und sich zu behaupten, keinen Sinn und kein Recht des Daseins hätte, so wäre auch ein Volk, das nichts anderes wollte, wert, dass es zugrundegehe“ (Hebräischer Huimanismus, IV, 724).

Dr. Peter Hirschberg

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