Er ist wahrhaftig auferstanden - die Auferweckung Jesu in historischer und theologischer Perspektive

Er ist wahrhaftig auferstanden!

„Ist aber Christus nicht auferstanden, dann ist euer Glaube unsinnig!“ Deutlicher kann man es nicht sagen, und es ist kein geringerer als der Apostel Paulus, aus dessen Feder diese klaren Sätze stammen. Christlicher Glaube ohne Auferweckung ist Unsinn: ein in sich widersprüchliches und von vornherein zum Scheitern verurteiltes Unternehmen. Aber warum eigentlich? Warum ist die Auferweckung der Punkt, mit dem alles steht und fällt?

Die Auferweckung Jesu als göttliche Legitimation
Die erste Antwort muss heißen: In der Auferweckung bekennt sich Gott zu Jesus. Sie ist – so verstanden – eine Art göttliche Legitimation. Dieses Verständnis bezeugen bereits sehr frühe christliche Formeln, die so genannten Kontrastformeln (Apg 2,23f; 3,15; 4,10-12 etc.): Menschen haben Jesus verurteilt und hingerichtet, ihn als politischen Aufrührer und Gotteslästerer abgeurteilt. Diesem Fehlurteil stellt Gott sein eigenes Urteil entgegen. Er „rehabilitiert“ Jesus, bekennt sich zu ihm, indem er das menschliche Urteil für ungültig erklärt und ihn auferweckt. Positiv formuliert sagt Gott durch die Auferweckung: „Was dieser Jesus gelehrt und gelebt hat, das kommt von mir. Ich war von Anfang an mit ihm. Er hat aus meiner göttlichen Wirklichkeit heraus gelebt. Er ist mein legitimer Repräsentant.“
Die Behauptung, dass Gott selbst sich in dieser Weise zu Jesus bekannt hat, ist ungeheuerlich und zutiefst provozierend. Sie stellt unsere menschlichen Wertmaßstäbe radikal auf den Kopf. Plötzlich zeigt sich, dass der am Kreuz sterbende und leidende Jesus – der Inbegriff von Schwäche und Ohnmacht – der eigentlich Mächtige und Starke ist. Er ist stark, weil er sein Selbstbewusstsein aus der Liebe Gottes bezieht und nicht aus menschlichen Macht und Statussymbolen. Die Macht derer, die Jesus ans Kreuz bringen, ist dagegen keine wirkliche Macht, sondern nur Ohnmacht. All ihr Protzen und Schnauben, all das Waffengeklirr, mit dem sie sich umgeben, dient nur dazu, ihre innere Schwäche zu verbergen. Sie sind innerlich hohl, haben keine innere Souveränität und deshalb müssen sie wie ein Staubsauger alles Mögliche und Unmögliche in sich hineinsaugen, um sich künstlich aufzublähen.
Aber auch vor dem Hintergrund einer pluralistischen Theologie der Religionen ist die Auferweckung provozierend. Denn wenn Gott sich in der Auferweckung in einmaliger Weise zu Jesus bekannt hat, dann ist dieser Jesus Christus der entscheidende, von Gott gesetzte Orientierungspunkt in Sachen Wahrheit und Heil. Das heißt nicht, dass es nicht auch woanders Gutes und Wahres geben kann, aber das letzte Kriterium, das uns ein solches Urteil ermöglicht, ist aus dieser Perspektive die mit Jesus Christus von Gott gesetzte Wirklichkeit. Vielleicht können wir vor diesem Hintergrund ein wenig besser verstehen, warum Luther formulierte: „Der Heilige Geist ist kein Skeptiker, er hat nichts Zweifelhaftes oder unsichere Meinungen in unsere Herzen geschrieben, sondern feste Gewissheiten, die gewisser und fester sind als das Leben selbst und alle Erfahrung.“

Der Sieg der Liebe über Sünde und Schuld
Durch die Auferweckung Jesu bekennt sich Gott jedoch nicht nur ganz allgemein zu Jesus, sondern er bekennt sich zu dem „für uns“ gekreuzigten Jesus. Er bekennt sich zu dem, der die menschliche Bosheit bis zum bitteren Ende ertragen und erlitten hat und der dennoch nicht mit Hass und Vergeltung reagiert hat, sondern mit Liebe und Vergebung. Wie eine gewaltige Welle brandet die menschliche Sünde gegen den Nazarener an – und läuft sich tot in seiner Liebe: „Vater vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun.“ (Lk 23,34) Auf diese Weise macht Gott deutlich, dass das, was in und mit Jesus geschehen ist, ein Geschehen in ihm war. In Jesus hat eben nicht nur irgendein Mensch die menschliche Sünde erlitten, in Jesus hat Gott selbst die menschliche Sünde erlitten und überwunden. Deshalb formuliert Paulus: „Denn Gott war in Christus und versöhnte die Welt mit sich selbst, und rechnete ihnen ihre Sünden nicht zu und hat unter uns aufgerichtet das Wort von der Versöhnung.“ (2 Kor 5,19) Nun steht es für alle Zeiten fest: Gott unterscheidet Jesus zwischen dem Menschen und seinen Taten. Er verurteilt die Sünde, aber den Sünder nimmt er gnädig an. Es ist deshalb auch kein Zufall, dass Jesus in den Erscheinungsberichten der begegnet, der den schuldig gewordenen Jüngern neu seine Gemeinschaft schenkt. Besonders eindrücklich dargestellt ist dies natürlich bei Petrus, der Jesus aus Feigheit verleugnet hat (Joh 21).

Der Beginn der neuen Welt Gottes
Die Auferweckung Jesu ist der Beginn der neuen Welt Gottes. Gott hat exemplarisch an einem Menschen gezeigt, was mit uns allen und der ganzen Schöpfung geschehen soll. Deshalb spricht Paulus davon, dass Jesus Christus der „Erstling“ der neuen Schöpfung ist (1Kor 15,20). So wie Jesus verwandelt wurde, wie er eine neue leibliche Seinsweise von Gott bekam, so soll die ganze Schöpfung verwandelt werden. Wenn wir uns vorstellen, dass unsere irdische Existenz das Raupenstadium darstellt und die Vollendung darin besteht, dass wir zu wunderbaren Schmetterlingen werden, dann ist Jesus der erste, an dem Gott diese wunderbare Metamorphose vollzogen hat. Durch Jesus hat Gott einen Prozess eingeleitet, der letztlich dazu führen wird, dass alles – und zwar die ganze Schöpfung – in diesen Strudel des Lebens hineingezogen wird. An einen Ort seiner Schöpfung ist Gott bereits die absolute Mitte geworden: in dem Menschen Jesus von Nazareth. Nun wird er nicht ruhen, bis er allem einwohnt und so das Werk vollendet, das er in Jesus begonnen hat.
Es mag heute für viele sehr befremdlich klingen, wenn wir im Glaubensbekenntnis von der „Auferstehung des Fleisches“ sprechen und Paulus in 1 Kor 15 lange und breit entfaltet, dass wir auch in Gottes neuer Welt eine bestimmte Form von Leiblichkeit haben werden. Der neuplatonische Gedanke, dass die Seele gut und göttlich, die Leiblichkeit dagegen negativ zu bewerten ist, ist vielen heutigen Menschen zweifelsohne näher. Aber das Wunderbare an der biblischen Hoffnung besteht eben gerade darin, dass sie eine Hoffnung für die Schöpfung ist und zwar für die ganze Schöpfung, für die Menschen, die Tiere und die Materie. Die Schöpfung wird radikal verwandelt werden, aber sie wird nicht einfach vernichtet werden. Im auferstandenen Christus hat Gott uns diese neue Form von Leiblichkeit bereits vor Augen gestellt.

Zu schön, um wahr zu sein?
Es ist unbestreitbar: Es hängt alles an der Auferstehung. Sie ist der archimedische Punkt, von dem aus die unheilvolle Wirklichkeit unserer Welt aus den Angeln gehoben werden kann. Wenn da nur dieses Wort „wenn“ nicht wäre: „wenn Gott Jesus auferweckt hat …“. Natürlich behaupten seine Jünger und andere genau dies. Aber gibt es für uns heute einen Weg, dies zu verifizieren? Oder bleibt nur der frustrierende Weg eines blinden Glaubens, so dass sich die Katze in den Schwanz beißt und man zugeben muss, dass auch wir Christen über bloße Behauptungen nicht hinauskommen?

Ein rationaler Zugang
Eine Möglichkeit der Verifikation könnte darin bestehen, sich der Auferweckung auf historischem bzw. psychologischem Weg zu nähern. Denn auch wenn die Wirklichkeit der Auferstehung per Definition als ein Geschehen verstanden werden muss, das alle Geschichte sprengt, so hat sie nach dem Zeugnis des neuen Testaments doch ihre Spuren in der Wirklichkeit hinterlassen.
Paulus nennt im 15. Kapitel des 1. Korintherbriefes (VV. 3-11) einige Menschen, denen der auferstandene Christus begegnet ist. Er greift hier auf eine alte Überlieferung zurück, die er selbst empfangen hat und die in die 30er Jahre des 1. Jahrhunderts zurückgehen könnte, also vielleicht nur wenige Jahre nach Kreuzigung und Auferstehung geprägt wurde. Historisch gesehen sind wir damit schon relativ nahe an den Ereignissen, jedenfalls wesentlich näher als mit den Erscheinungsberichten der Evangelien, denen zwar teils auch alte Traditionen zugrunde liegen haben, aber als Bestandteil der Evangelien erst im letzten Viertel des 1. Jahrhunderts greifbar werden.
Die wesentlich wichtiger Frage ist nun allerdings, ob die, die damals noch gelebt haben, wirklich die Wahrheit sagten bzw. subjektiv zwar der Überzeugung waren, die Wahrheit zu sagen, sich dies alles aber doch nur eingebildet haben.
Nun ist hier eines zu bedenken: Das Kreuz war für die Jünger und Jüngerinnen Jesu die große Katastrophe. Selbst wenn Jesus seinen Jüngern eingeschärft haben sollte, dass Gott ihn nach einigen Tagen auferwecken wird – was die meisten Exegeten aus gutem Grund bestreiten –, haben diese Worte anscheinend keine bleibende Wirkung hinterlassen. Es gab bereits damals eine Auslegung von 5. Mose 21,23 (LXX), nach der ein von Gekreuzigter von Gott verflucht ist, also nicht der Messias sein kann (4QpNah 1,8f; s. auch Gal 3,13). Mit dem Tod Jesu am Kreuz stand deshalb für die Nachfolger Jesu fest, dass der messianische Traum endgültig ausgeträumt ist. Jesus war widerlegt. Das Trauma konnte nicht größer sein, und dies berichten die Evangelien auch ganz realistisch. Die meisten fliehen angesichts des Kreuzes. Manche, so wie Petrus, findet man wieder bei ihren alten Berufen. Es gibt in der theologischen Wissenschaft die subjektive Visionshypothese. Diese besagt, dass Jesu Jünger sich die Auferweckung nur eingebildet haben, ihre Psyche also täuschend echte Visionen erzeugt hat, weil sie den Tod nicht ausgehalten haben. Ich frage: Ist es wirklich wahrscheinlich, dass Menschen, die sich in einem solch depressiven Loch befinden, aus eigener Kraft wieder herausziehen – nach dem Münchhausenprinzip –, und sie dann auch noch als begeisterte Zeugen und Zeuginnen der Auferweckung auftreten? Ist es logisch, dass eine solch subjektive Vision ein Leben lang trägt und sogar dann noch trägt, wenn Menschen um dieser Botschaft willen mit dem Tod bedroht werden?
Paulus und die Evangelien jedenfalls betonen, dass Jesus den Menschen erschienen ist – im griechischen Text steht so viel wie „er ließ sich sehen“ –, also von außen her, überraschend, oft eher Verwirrung stiftend als beglückend. Alle Aktivität lag bei dem Erscheinenden lag und nicht innerhalb der menschlichen Psyche. Die Evangelienberichte schlagen in die gleiche Kerbe: Maria von Magdala ist so in ihrem Schmerz versunken, dass es eines göttlichen Wunders bedarf, dass sie Jesus erkennt (Joh 20,11-18). Erst in dem Augenblick, wo Jesus sie mit ihrem Namen anspricht, wacht sie auf. Die Augen der Emmausjünger sind blind für die Wirklichkeit des Auferstanden (Lk 24,13-35). Stundenlang sehen sie neben sich nur einen unbekannten Wanderer, der merkwürdige Dinge erzählt, bis dieser sich beim Brotbrechen als auferstandener Jesus zu erkennen gibt. Und die Frauen am Grab? Sie zittern am ganzen Leib (Mk 16,1-8). Man gewinnt nicht den Eindruck, dass sie auf so etwas wie Auferstehung gewartet hätten. Vom Christenverfolger Paulus, der wider seinen Willen von einer Erscheinung des Auferstandenen überrumpelt wird, brauchen wir erst gar nicht zu reden.
Es ist klar, dass all dies kein wissenschaftlicher Beweis ist, aber vielleicht lässt der Weg historisch-psychologischer Argumentation zumindest erkennen, dass es nicht bar jeder Vernunft ist, die Möglichkeit einer tatsächlich stattgefundenen Auferstehung in Erwägung zu ziehen.

Der existentielle Weg des Glaubens
Doch selbst, wenn man die Auferstehung für möglich hält, ein Glaube, der im Leben und im Tod trägt, ist dies natürlich noch nicht. Muss man also letztlich doch bei Vermutungen stehen bleiben, bei ungewissen Meinungen, beim Agnostizismus? Ist die Gewissheit, von der Luther spricht, nur ein frommer Wunsch? Nach dem Zeugnis des Neuen Testamentes könnte man vielleicht sagen: Es gibt sehr wohl eine Art von Verifikation, aber diese ist eben nicht objektiv-wissenschaftlich zu haben, sondern nur auf der persönlichen Ebene des Gott-Mensch-Verhältnisses. Im Grunde genommen wird uns nur die Begegnung mit dem lebendigen Christus von seiner Auferweckung bezeugen. Natürlich ist eine solche Begegnung nicht einfach gleichzusetzen mit den Erscheinungen der Jünger und Jüngerinnen an Ostern, und erst recht muss uns Christus nicht als hell leuchtende himmlische Gestalt begegnen, aber eines ist dann doch wichtig: Dass er uns als liebendes Du begegnet, als einer, der von außen her in unser Leben einbricht – überraschend, beglückend und manchmal vielleicht auch erschreckend –, aber in jedem Fall so, dass unsere Lebensgeister neu erwachen. Dabei kann er sich in ganz menschliche Gewänder hüllen. Er kann durch Zufälle begegnen, durch ein Buch, durch das Wort eines Menschen, durch ungeheuer Glücksmomente und durch tiefe Krisen, durch schlechthin alles. Aber dort, wo er uns begegnet, da ist es so, wie wenn uns mitten in der irdischen Wirklichkeit ein Licht aus der Ewigkeit entgegenleuchtet. Es ist klar, dass man eine solche Erfahrung nicht machen kann. Das heißt aber nicht, dass man überhaupt nichts machen kann. Man kann sich öffnen. Man kann Gott bitten. Man kann kleine Schritte des Glaubens gehen.
In der bekannten Geschichte vom Zweifler Thomas, der erst dann an die Auferstehung glauben will, wenn er Jesus selbst gesehen und seine Wundmale berührt hat, saht Jesus den Satz: „Selig sind, die nicht sehen und doch glauben.“ (20,29) Ich halte es für ein grobes Missverständnis dieses Satzes, wenn man daraus einen blinden Glauben ableitet. Gerade das Johannesevangelium zielt auf Gotteserfahrung, so fragmentarisch diese auch in unserem Leben immer bleiben mag. Zu glauben und zu vertrauen bedeutet, einen Schritt ins Ungewisse zu tun, über mich hinaus, hin auf Gott. Das ist, wenn man so will, tatsächlich erst einmal ein „blinder Glaube“. Aber der blinde Glaube zielt auf das Sehen und Erkennen, zielt auf Erfahrung, zielt darauf, dass mir Gott entgegenkommt. So angefochten der Glaube auch immer sein wird, er kommt aus Erfahrung und zielt auf Erfahrung.

Peter Hirschberg

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