Wie kann ich die Bibel gewinnbringend lesen?

Wie kann man die Bibel mit Gewinn lesen?

Sehr geehrte Damen und Herrn,

Bibellesen ist nicht unbedingt leicht. Die Bibel dürfte zwar zu den meistverkauften und auch meistverbreiteten Büchern gehören, aber ob das auch bedeutet, dass sie zu den meistgelesenen Büchern gehört, da kann man, zumindest in unseren Breitengraden, durchaus seine Zweifel anmelden. Das hat natürlich seine Gründe. Ich erinnere mich noch, als ich das erste Mal als Kind die Bibel gelesen habe. Also die richtige Bibel, nicht die Kinderbibel, die ich von meiner Tante einmal geschenkt bekommen hatte. Da war ich vielleicht zehn oder elf Jahre alt, vielleicht auch zwölf, und war durchaus religiös interessiert. So begann ich voller Eifer zu lesen, doch der Eifer erlahmte ziemlich schnell. Das mag an meiner bibliophilen Bibelausgabe in altdeutscher Schrift gelegen haben, aber vielleicht war das Problem auch, dass ich am Anfang begann. Die Schöpfungsgeschichte fand ich ja noch interessant, auch wenn ich viele Fragen hatte, aber spätestens bei den Völker- und Stammtafeln griff ich dann doch lieber zu einer spannenderen Lektüre.
Nun ist das Problem aber nicht nur der Staub der Jahrhunderte. Es ist nicht nur die Mühsal, die es vielleicht mit sich bringt, sich in die Denk- und Lebenswelten einer antiken Kultur und Religion zu versetzen. Ich denke, es sind vor allem auch die kritischen Fragen moderner Menschen, die von einer Lektüre dieses Buches abhalten. Für die einen ist die Bibel schon deshalb negativ besetzt, weil sie die Glaubensgrundlage der christlichen Kirchen darstellt, und man mit diesen Kirchen nicht mehr viel anfangen kann. Vielleicht erinnert man sich auch daran, wie oft die Bibel von der Kirche missbraucht wurde, um Menschen zu unterdrücken. Exotische Religionen erscheinen da, wenn man religiös interessiert ist, verlockender. Anderen ist die Bibel zu grob, zu mythologisch. Philosophisch gebildeten Gemütern war es zum Beispiel schon immer ein Graus, dass von Gott in so anthropomorphen Begriffen gesprochen wird. Selbst dort, wo man den Gottesgedanken philosophisch für relevant hält, widmet man sich deshalb lieber Schriften, die einem in dieser Hinsicht eher entgegenkommen. Die meisten aber, so vermute ich, lesen die Bibel einfach deshalb nicht, weil sie mit Gott und Glaube generell nichts mehr anfangen können. Warum sich mit einem Buch beschäftigen, dessen zentrales Thema man für erledigt hält.
Nun sind inzwischen neben der traditionell-christlichen Lektüre freilich auch zahlreiche neuere Zugangsweisen entstanden, die zumindest für bestimmte Personengruppen die Bibel wieder relevant werden lassen, und die auch deshalb für viele interessant sind, weil man dafür nicht unbedingt gläubig sein muss. Ich nenne mal einige wenige:
• Die psychologische Lektüre à la Fromm oder Drewermann
• Die literaturwissenschaftliche Lektüre
• Die religionswissenschaftliche Lektüre
• Die befreiungstheologische Lektüre
Nun denke ich, dass all diese Zugänge durchaus legitim sind und tatsächlich auch eine große Bereicherung darstellen können. Dennoch behaupte ich, dass die Bibel von ihrem Selbstverständnis aus ein Interesse hat, das über all diese Zugänge noch hinausgeht: Die Bibel möchte nicht nur mein Wissen in irgendeinem Bereich erweitern und vertiefen, und sei es im religiösen Bereich, sondern die Bibel möchte mir selbst zum Worte Gottes werden, und zwar so, dass ich dadurch heilsam verändert werde.
Wenn ich heute Abend frage: „Wie kann ich die Bibel mit Gewinn lesen?“, dann geht es mir in Übereinstimmung mit dem Selbstverständnis der biblischen Autoren vor allem um diese Frage, um die Frage: „Wie kann ich die Bibel so lesen, dass sie mir nicht nur eine spannende Lektüre ist, sondern ich mit ihrem eigentlichen Quellgrund in Berührung komme?“
Die spannende Frage dabei ist: Kann ich die Bibel auf diese Weise auch dann lesen, wenn ich nicht von vorneherein mit ihr übereinstimme, sondern viele kritische Fragen habe? Und was ist gar, wenn ich Atheist bin? Scheide ich für eine solche Form der Bibellektüre dann von vorneherein aus? Auf diese Fragen werde ich zurückkommen.
Wie man die Bibel lesen kann, dass sie einem vielleicht zu Gottes Wort wird und sie einem den Sinn der eigenen Existenz aufschließt, möchte ich Ihnen in Thesenform vorstellen, und ich hoffe, dass darin sowohl Ihre inhaltlich-theologischen wie auch die praktischen Fragen berührt werden.

These 1: Die Bibel will nicht blind geglaubt werden. Sie lädt mich zu einem Dialog ein. Ein Dialog setzt zwar einen gewissen Vorschuss an Vertrauen voraus, das Wagnis, sich auf ein anderes Du einzulassen. Er setzt aber nicht voraus, dass ich meine eigenen Fragen und Zweifel hinter mir lasse, sondern ich diese mutig in den Dialog einbringe. Das, was bei einem solchen Dialog am Ende herauskommt, ob Übereinstimmung, Diskrepanz oder Veränderung, ist erst einmal offen. Im biblischen Dialog ist das Du, das mir entgegentritt, das göttliche Du, das durch die Texte zu mir sprechen will.
Manchmal wird von frommen Christen behauptet, dass man an die Botschaft der Bibel glauben müsse, wenn man sich mit ihr beschäftigt. Diese Forderung halte ich für fatal, weil sie die Gefahr in sich trägt, dass ich mir einen Glauben einrede, den ich so (noch) nicht habe, weil mich eine solche Forderung vergewaltigt. Gott jedoch will, dass wir ehrlich sind. Es mag ja sein, dass mich der Dialog mit der Bibel dazu führt, dass ich die biblische Botschaft als für mich wahr und gültig erkenne, und ich dann zu der Überzeugung komme, dass die Bibel Gottes vertrauenswürdiges Wort an uns Menschen ist, aber diese Erfahrung muss ich eben erst einmal machen. Ich kann und soll sie mir nicht einreden. Mit anderen Worten: Glaube darf und will nicht erzwungen sein, sonst ist er gesetzlich und heteronom. Biblisches Beispiel: Nathanael und Jesus (Johannes 1).
These 2: Wenn ich mich diesem Dialog aussetzen will, dann muss es mein Interesse sein, meinen Dialogpartner (Gott bzw. den biblischen Text) zu Wort kommen lassen. Das setzt eine empfangende Haltung voraus.
Eine empfangende Haltung zu haben bedeutet vor allem: Ich muss möglichst genau und offen hinhören, was ein Text zu sagen hat. Offen hören und sehen kann ich meist aber nur dann, wenn ich ein Stück weit „leer“ geworden bin, wenn ich das, was mich normal beschäftigt und umtreibt und meine Empfangsbereitschaft mindert, so weit wie möglich reduziere. Deshalb empfiehlt es sich, vor der Lektüre eines biblischen Textes, innerlich ruhig zu werden, z.B. durch meditative Übungen. Ein Wort kann nur dann auf fruchtbaren Boden fallen, wenn der Boden bereitet ist. Solche meditative Übungen können Körper- oder Atemübungen sein.
These 3: Meinen Dialogpartner zu Wort kommen lassen, bedeutet in einem zweiten Schritt, sich auf sein Wort zu konzentrieren, es mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln wahrzunehmen und aufzunehmen.
Wir modernen Menschen haben es oft verlernt, zu sehen und zu hören, weil alles inzwischen wahnsinnig schnell geht, zu viele Eindrücke in zu kurzer Zeit auf uns herniederprasseln und so unsere Fähigkeit aufzunehmen und wahrzunehmen, äußerst eingeschränkt ist. Wir müssen das Sehen und Hören deshalb ganz neu lernen. Es kann deshalb eine große praktische Hilfe sein, einen Text mehrmals laut zu lesen. Beim Lesen wiederum kann die Imagination eine große Hilfe sein, also der Versuch, den Text regelrecht zu verkosten. Wenn ich z.B. die Sturmstillungsgeschichte lese, dann soll ich versuchen, das Meer zu sehen, das Wasser zu spüren, den Geruch in der Luft wahrzunehmen, die beschriebenen Gefühle nachzuempfinden. Durch dieses äußere Sich-Vorstellen hindurch kann ich besser begreifen, was mit den Protagonisten in der biblischen Geschichte geschieht. Ich komme so der Botschaft des Textes näher.
These 4: „Nachdem“ ich aufmerksam gehört habe, versuche ich mich selbst einzubringen, mich zu verorten, mich selbst mit dem Text (und Gott) ins Gespräch zu bringen.
Bleiben wir beim Beispiel der Sturmstillung: Mir fällt die Ruhe auf, aus der heraus Jesus lebt, sein Vertrauen. Anscheinend ist sein Leben so mit dem Vertrauen in die Liebe Gottes gesättigt, dass ihn nichts aus der Ruhe bringt. Inmitten aller Gefahren kann er schlafen. Gleichzeitig fällt mir die Unruhe auf, die die Jünger bestimmt. Sie sind voller Furcht. Sie sind der Überzeugung, dass sie alles alleine auf die Reihe kriegen müssen. Sie fühlen sich anonymen Mächten hilflos ausgeliefert. Sie fühlen sich ohnmächtig. Nun frage ich: Mit wem kann ich mich identifizieren? Mit wem möchte ich mich identifizieren? Vielleicht fände ich es schön, so vertrauen zu können wie Jesus. Aber ich merke, dass mir das oft nicht gelingt? Mir geht es wie den Jüngern. Warum ist das so? Was hindert mich daran Gott zu vertrauen? Meine Erziehung? Meine religiöse Sozialisation? Mein Weltbild? In einem solchen Dialog kann es passieren, dass Gottes Wort selbst mich trifft und in eine bestimmte Richtung drängt, ich die Liebe Gottes erfahre. Es kann aber auch sein, dass das Ganze erst einmal bei den Fragen bleibt. Aber auch damit kann ich dialogisch umgehen, indem ich meine Fragen an Gott zurückspiele.
These 5: Ein ehrlicher Dialog mit Gott ist auch dann möglich, wenn ich gar nicht an ihn glaube.
All das, was ich bislang gesagt habe, klingt so, wie wenn ich bereits fest an Gott glauben müsste, um in einen solchen Dialog einzutreten. Aber ist das wirklich so? Nicht unbedingt! Ich denke, dass man mit Gott auch auf ehrliche Weise „spielen“ kann. Ein atheistisches Gebet könnte so aussehen: „Gott, ich weiß nicht, ob es Dich gibt. Ich weiß auch nicht, ob die Bibel etwas Besonderes ist oder einfach nur ein Buch wie jedes andere. Aber ich will mich für beide Möglichkeiten zumindest offen halten. Ich will Dir, wenn es Dich gibt, eine Chance geben. Deshalb: Wenn du wirklich bist, dann erweise dich als wirklich. Ich bin dafür offen.“
These 6: Die Bibel ist ein „Lebebuch“, nicht in erster Linie ein „Lesebuch“ (Martin Luther). Deshalb ist es gut, wenn ich nach jeder Lektüre frage, ob es da irgendeinen Punkt gibt, den ich verstanden habe und den ich in meinem Leben umsetzen möchte. Allein so kann ich Erfahrungen machen, die mich verändern.
Ein solcher Impuls kann eine ethische Weisung sein. Ein solcher Impuls kann ein Schritt des Vertrauens in eine bestimmte Richtung sein. Wichtig ist nur, dass die Bibel ins Leben mündet und das Leben in die Bibel.
These 7: Besondere Zugänge zur Bibel sind dann eine besondere Hilfe, wenn sie mir helfen, vergessene Dimensionen neu zu entdecken oder mir helfen, das biblische Wort als Gegenüber wieder ernster zu nehmen.
Jede Bibellektüre, die kollektive und die individuelle, steht in der Gefahr sich fest zu fahren, steht in der Gefahr, immer nur das in die Bibel hineinzulesen, was ich schon weiß oder glaube. Deshalb ist es gut, den Text immer wieder zu verfremden oder ihn aus einer neuen Perspektive zu lesen. Die historisch-kritische Wissenschaft versteht sich bewusst als ein Gegenmittel zur Eisegese, indem sie Exegese treibt, also mit den Mittel historischer Vernunft und sicher auch imaginativer Einfühlung zu ergründen versucht, was der Text ursprünglich sagen wollte. Auch wenn dieses Unternehmen nicht immer ganz eindeutig ist, so ist doch die Fragerichtung selbst schon von großer Bedeutung. Auch politische, soziale oder psychologische Fragestellungen können hilfreich sein, sich für andere Dimensionen des Textes offen zu halten.

These 8: Die biblischen Bücher wollen als Ganzes gelesen werden.
Wir lesen die Bibel oft nur häppchenweise, im Gottesdienst und auch in der persönlichen Bibellese. Das hat durchaus auch viele Vorteile. Dennoch sollte man nicht vergessen, dass die biblischen Bücher als Ganzes verfasst wurden und im Prinzip auch als Ganzes gelesen werden wollen. Durch eine solche Lektüre werden Zusammenhänge entdeckt, die sonst verborgen bleiben.
These 9: Die Bibel will auch gemeinschaftlich gelesen werden.
Mehrere Leser und Leserinnen sehen mehr als ein einzelner. Deshalb kann gemeinsame Bibellektüre sehr hilfreich sein, wobei sich entscheiden sollte, ob man die Bibel primär meditativ oder diskursiv lesen will. Denn bei einer meditativen Lesung können diskursive Diskussionen oft eher störend sein. Hier ist Sensibilität dem Text und dem anderen gegenüber besonders wichtig. Methodisch gibt es inzwischen zahlreiche Hilfen für das gemeinsame Bibellesen, z. B. die Form des Bibelteilens. Nach christlichem Selbstverständnis hat ein gemeinsames Nachdenken über die Bibel eine besondere Verheißung: „Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen.“ Der dialogische Gott ist im mitmenschlichen und geschwisterlichen Dialog in besonderer Weise gegenwärtig.
These 10: Die Bibel ähnelt einem Gebirge: Es gibt Höhen und Tiefen, Licht- und Schattenseiten. Ich sollte mich immer bemühen den roten Faden zu entdecken und von diesem her gegebenenfalls schwierige Stellen auch kritisieren. Bibellektüre kann, gerade wenn sie ernst gemeint ist, nicht unkritisch sein.
Es ist manchmal hilfreich, kritische Fragen an einen Text erst einmal zurückzustellen, um möglichst genau hinzuhören, dem Text eine Chance zu geben. Freilich, es wird immer wieder auch der Fall sein, dass die Kritik bestehen bleibt oder sich sogar verstärkt. Das ist durchaus legitim. Die Bibel selbst fordert uns schon durch ihre plurale Gestalt auf nach dem roten Faden zu suchen, also nach dem, worauf es eigentlich ankommt. Natürlich kann es sein, dass das, was mir heute nicht einleuchtet, sich mir morgen erschließt und ich dann merke, dass ich dies oder das bislang einfach noch nicht richtig verstanden habe. Aber es kann auch sein, dass ich den Text sehr wohl „richtig“ verstanden habe, und ihn gerade deshalb ablehnen muss.
Dr. Peter Hirschberg

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