Teilhard de Chardin als Mystiker

Teilhard de Chardin als Mystiker

1 Hinführung

Der Jesuit Teilhard de Chardin (1881-1955) ist vor allem als Paläontologe und christlicher Theologe bekannt. Er hat einen beeindruckenden Gesamtentwurf der kosmologischen Entwicklung vorgelegt, in dem er Evolution und christlichen Glauben zusammendenkt. Auch wenn es hier vor allem um das gehen soll, was von seiner Mystik in mein Leben hineinspricht, will ich seinen Entwurf mit ein paar Sätzen grob vorstellen, da seine Spiritualität und sein naturwissenschaftliches Denken stark ineinander greifen.
Die kosmologische Entwicklung, von der Materie über die Pflanzen- und Tierwelt hin zum Menschen verdankt sich keinem Zufall, sondern geht letztlich auf Gott/Christus zurück, der – pan-en-theistisch (Gott in allem) gedacht – in allem präsent und wirkend ist. Teilhard denkt Gott nicht als Deus ex machina, der immer wieder von außen lenkend und korrigierend in die Schöpfung eingreift, sondern setzt voraus, dass die Materie eine Art geistig-spirituelle Innenseite hat, die im Laufe der Evolution immer mehr zutage tritt. „Die Dinge haben ihr inneres Sein, ihr ‚an sich‘, könnte man sagen.“ Dieses innere Sein der Dinge zeigt sich in der kosmologischen und biologischen Evolution darin, dass diese von einer immer größer werdenden Komplexität und einer zunehmenden Zentrierung (radiale Energie) bestimmt ist. Ihren vorläufigen Höhepunkt erreicht diese Entwicklung in dem mit Selbstbewusstsein begabten Menschen. Das eigentliche Ziel ist jedoch erst die durch die Menschwerdung Gottes in Jesus Christus ermöglichte volle Menschwerdung. Durch Jesus Christus wird offenbar, dass der Mensch nur dort zum Ziel kommt, wo er in Christus bzw. Gott seine Mitte findet und aus dieser inneren Einheit heraus am Werk Gottes teilnimmt. Das höchste Ziel besteht darin, dass alles, das eigene Leben, Menschen, Lebewesen und Materie von der personal gedachten Gotteskraft durchdrungen, beseelt und so radikal transformiert werden. Am Ende steht der in der einen Menschheit vollendete Kosmos, mit Gott als zentrierender Mitte, das Neue Jerusalem. In dieser neuen Menschheit behält der Einzelne seine persönliche Identität und ist doch durch die Wirklichkeit der göttlichen Liebe mit allen und allem verbunden. Schub- und Zugkraft dieser Entwicklung ist Christus (Kol 1,15-20). Teilhard denkt trotz seines teils sehr optimistischen Fortschrittsglaubens nicht an einen kontinuierlichen innerweltlichen Prozess, der automatisch ins Reich Gottes führt, sondern an einen Prozess im Innenbereich der Wirklichkeit, der am Ende durch Gottes neuschöpferisches Wirken vollendet wird.
Man kann an diesem Entwurf manches kritisieren, aus naturwissenschaftlicher und philosophischer, aber natürlich auch aus theologischer Perspektive. Als christlichen Versuch, die kosmologisch-evolutionäre Entwicklung zu deuten, finde ich ihn trotz manch fragwürdiger Spekulationen sehr inspirierend. Teilhard de Chardins Lebenswerk wurzelt dabei letztlich in seiner Mystik, deren Grundzüge er in dem relativ früh geschriebenen Buch (1926/1927) Le milieu divin (Der göttliche Bereich) ausführlich beschrieben hat. Auf dieses Buch werde ich mich im Folgenden vor allem beziehen.

2 Was mich an Teilhard de Chardin fasziniert

Gott lieben und die Welt nicht lassen
Ich habe in meinem Leben immer wieder Formen christlichen Glaubens erlebt (vor allem im fundamentalistischen Bereich), wo ich das Gefühl hatte, dass man die Schöpfung und Gott nicht wirklich zusammengebracht hat. Das Eigentliche lag immer jenseits dieser Welt, bei Gott, im Jenseits oder im „Himmel“. Die Wirklichkeit, in der wir leben, war Mittel zum Zweck, eben zu einem höheren Zweck, wurde aber nie als etwas Eigenständiges und Kostbares gewürdigt. Manchmal dachte ich mir: Man versteht Erlösung im Grunde genommen nicht als Erlösung der Schöpfung, sondern als Erlösung von der Schöpfung. Man hat nicht begriffen, was Schöpfung eigentlich ist: der aus Gottes Liebe entspringende Wunsch, dass da anderes sei, Nicht-Göttliches, Eigenes, ein echtes göttliches Gegenüber. Es ist der alte leib, welt- und sexualfeindliche Dualismus, der von außen eingedrungen (Gnosis, Neuplatonismus, etc.) sich zwar nie ganz durchsetzen konnte – Gott sei Dank –, der es aber dennoch geschafft hat, das ganzheitliche Denken der Bibel auszubremsen. Bei Teilhard de Chardin spüre ich eine leidenschaftliche Liebe zu dieser Welt und eine leidenschaftliche Liebe zu Gott, beide komplementär und nicht als Gegensatz. Als Wissenschaftler erobert er die Welt, auf zahlreichen Reisen und Expeditionen, leidenschaftlich engagiert er sich, lehrt und schreibt er, aber seine Freude und Liebe zur Wirklichkeit sind darin begründet, dass er diese Wirklichkeit aus der Perspektive des Glaubens sieht, als etwas, das von Gott durchdrungen und beseelt ist. Gott ist für ihn der Freund und Liebhaber des Lebens, deshalb kann er die Evolution nicht als etwas denken, das mit Gott nichts zu tun hat, trotz aller Probleme, die sich daraus für das logische Denken ergeben mögen. An einer Stelle in Le Milieu Divin stellt er sich die Wirklichkeitsausschnitte wie Kegel vor, die zu einer Kugel gehören und in der Mitte dieser Kugel ihre gemeinsame Mitte finden. Die Mitte ist Gott, die Mitte und der Ursprung aller Vielfalt an der Oberfläche der Kugel. Die Erlösung beginnt gewissermaßen dort, wo man in allem den einen liebenden Urgrund erkennt und alles von diesem Einen her begreift, und es dann auch im Sinne dieses Einen transformiert. Eine Haltung, die ich gerne durch den biblisch begründeten dialogischen Ansatz Martin Bubers weiter präzisieren möchte. Eine Haltung, die sich bei vielen christlichen Mystikern findet: Wer seinen Blick radikal auf Gott richtet, wer im Weltlichen nicht das Letzte sucht und es nicht vergötzt, dem wird die Welt in der ihr eigenen Schönheit neu geschenkt. „In deinem Licht sehen wir das Licht.“

Aktion und Kontemplation
Ich überlege mir immer wieder, wie ich Aktion und Kontemplation für mich so zuordnen und leben kann, dass daraus eine wirklich tief empfundene innere Einheit wird. Es genügt mir dabei nicht festzustellen, dass Gottes, Nächsten- und Schöpfungsliebe zutiefst zusammen gehören –, was natürlich stimmt. Meine Frage ist eine andere. Sie heißt: Was bleibt, wenn alles vergeht? Besteht das Ziel des menschlichen Lebens wirklich nur darin, einen persönlichen Reifungsprozess zu absolvieren, Glaube und Liebe einzuüben? So wesentlich das auch ist, was geschieht mit meinen „Werken“? Bleibt etwas übrig von den Genüssen dieses Lebens? Haben die Beziehungen, in die hinein ich mich investiert habe, Bestand? Gehen meine Projekte, die ich realisieren konnte und auf die ich vielleicht auch stolz bin, allesamt im Orkus eine apokalyptischen Weltenbrands unter? Oder bleibt etwas bestehen von dem Stück Welt, das ich und andere gelebt und gestaltet haben? Zu menschlich gedacht? Zu wenig spirituell? Teilhard ermutigt, nicht so zu denken. In Gestalt eines Gebets äußert er den folgenden Gedanken:

„Diesen Gedanken, dieses greifbare Kunstwerk, diese Harmonie von Tönen, diesen ganz bestimmten Ausdruck der Zuneigung, den köstlichen Anflug eines Lächelns oder eines Blicks, alle diese neuen Schönheiten, die in mir und um mich erstmal auf dem menschlichen Antlitz der Erde erscheinen, ich liebe sie wie Kinder, von denen ich einfach nicht glauben kann, dass sie in ihrem Fleisch vollständig sterben werden. Wenn ich glaubte, die Dinge würden für immer verwelken, hätte ich ihnen denn jemals das Leben gegeben? – Je mehr ich mich selbst erforsche, um so deutlicher wird mir die psychologische Wahrheit, daß der Mensch nicht einmal den kleinen Finger für eine Arbeit rührt, wenn er nicht von der mehr oder weniger deutlichen Überzeugung beseelt ist, er arbeite ein klein wenig [wenigstens auf Umwegen] am Bau eines Endgültigen mit, das heißt, an Deinem eigenen Werk, mein Gott.“

Teilhard vertraut auf die kommende göttliche Transformation, sodass nichts von dieser Welt verloren geht. Das, was die Welt ist, und das, was wir sind und leben, sollen ein Baustein des neuen Jerusalem werden. Ich finde diese ethisch-spirituelle Motivation, die natürlich in einem Glaubensakt wurzelt, sehr überzeugend. Sie kann verhindern, dass man Gott als das Eigentliche und die Welt auseinanderreisst. Sie befeuert unser Engagement für diese Welt, ohne diese zu verabsolutieren. Ja, diese Welt und mein Leben sind nur das Vorletzte, aber als das Vorletzte sollen sie durch Gott vollendet werden. So stelle ich mir inkarnierte Spiritualität vor. Die christliche Hoffnung ist eben etwas anderes als der Himmel des Aloisius, den Ludwig Thoma in seiner satirischen Erzählung so schön beschrieben hat. Auf Wolken sitzen und ständig Halleluja singen zu müssen, das ist nicht unbedingt der Himmel, nach dem ich mich sehne. Ich bin Mensch und möchte das auch gerne bleiben, aber eben bitte in einem erlösten und verwandelten Zustand. So weckt die Liebe zu Gott bei Teilhard die Liebe zur Welt, alles erscheint im Licht dieser Liebe. Gleichzeitig lässt diese persönlich erfahrene Gottesliebe daran glauben, dass Gott diese Welt erlösen wird: jedes Staubkörnchen, jedes Lebewesen, jeden gelebten Augenblick.
Ermutigend ist dieser Gedanke freilich nur, wenn man davon ausgehen darf, dass Gott auch das misslungene und verfehlte Leben zurechtbringen kann, er seine Gerechtigkeit erweisen wird, er Versöhnung stiften und Vergebung gewähren wird.

Leiden und Erleiden
Trotz seines Optimismus ist Teilhard nicht blauäugig. Bei allem leidenschaftlichen Einsatz, den er sich für Christen in der Welt wünscht, ist ihm deutlich, dass das Leben nicht nur aus Aktivsein, Gestalten und Fortschreiten besteht, sondern aus Leiden unterschiedlichster Art, bis uns dann der Tod das Äußerste abverlangt. „Daß Gott in unserem Leben und durch unser Leben erfaßbar ist, scheint uns leicht verständlich. Aber ist Gott auch in jedem Tod und durch jeden Tod zu finden?“ Teilhard geht gemäß der Tradition davon aus, dass Gott uns alles zum Guten werden lassen kann. Aber was bedeutet das? Teilhard geht zuerst auf Fälle ein, die wir noch verstehen können, weil wir durch Misserfolge oder Scheitern auf bessere Lebensoptionen gestoßen werden, auch in geistlicher Perspektive. Dann aber benennt er das, was uns nur noch sinnlos erscheint. Dies soll uns helfen, uns ganz loszulassen, um uns auf diese Weise mit Gott zu vereinigen. Ein längeres Zitat macht deutlich, warum die noch verstehbaren Minderungen im Leben, die uns innerlich reinigen, nicht genügen, und was er unter dem endgültigen Loslassen versteht:

„Wenn unsere Selbstsucht durch die ‚zwangsläufige‘ Erweiterung des menschlichen Gesichtskreises immer mehr zerstört wird und Neigungen und Ehrgeiz infolge gewisser Mißgeschicke von Stufe zu Stufe vergeistigt werden, so sind das ohne Zweifel sehr wirkliche Formen der Ekstase, die uns uns selbst entreißen sollen, um uns Gott unterzuordnen. Und doch verlegt diese erste Loslösung den Mittelpunkt unserer Persönlichkeit bloß bis an die äußersten Grenzen unserer selbst. An diesem äußersten Punkt angekommen, können wir den Eindruck haben, uns im höchsten Grade zu besitzen – freier und tätiger als je. Wir haben also den entscheidenden Punkt, an dem wir unsere Mitte verlassen und in Gott einkehren, noch nicht hinter uns. Wir müssen einen Schritt weiter gehen: jenen Schritt, bei dem unser ganzes Ich den Boden unter den Füßen verliert. – ‚Illum opportet crescere, me autem minui.‘ Wir haben uns noch nicht verloren. – Wer wird der Vollstrecker dieser endgültigen Umwandlung sein? Eben der Tod.“

Weiter: „Gott muß, um endgültig in uns einzudringen, uns auf irgendeine Weise aushöhlen und entleeren und so für sich selbst Platz schaffen… Der Tod ist beauftragt, diese ersehnte Aufschließung bis auf den Grund unseres Selbst durchzuführen. … Und so wird seine unheilvolle Macht – zu zersetzen und aufzulösen – sich dazu gedungen sehen, die erhabenste Tätigkeit des Lebens zu vollziehen.“

In einem schönen Gebet bittet er den Gott, der ihn dazu bewegt hat, sich für das Wachsen einzusetzen und ihn darin zu finden (als Liebhaber des Lebens), ihm nun auch die Kraft zu geben, die Minderungen anzunehmen, „daß ich nun auch ohne Verwirrung an diese letzte Stufe der Vereinigung herantrete, auf der ich Dich, in Dir abnehmend, besitzen werde.“

3 Resumée

Teilhards Lebensmotto und Spiritualität könnte man vielleicht so umschreiben: Er plädiert für ein leidenschaftliches Engagement in der Welt, das bei Christen dadurch motiviert ist, dass Gott selbst ein Gott des Wachsen-Lassens und des Lebens, ja der Entwicklung ist. Indem Menschen sich darauf einlassen, arbeiten sie gleichsam an der Bereitstellung der Steine mit, aus denen das neue Jerusalem durch Gottes verwandelnde Kraft entstehen soll. Das persönliche Leiden können Christen dort relativ gut verarbeiten, wo sie (zumindest im Nachhinein) merken, dass es bessere Lebensoptionen oder so etwas wie geistlichen Fortschritt ermöglicht hat. Der physische Tod jedoch, der schon im Leben seine Schatten vorauswirft, ist so nicht mehr zu verstehen. Er fordert das absolute Loslassen, um sich neu in Gott zu finden. Im Grunde genommen variiert Teilhard das Motto von Bonhoeffers Gefängnisbriefen: Widerstand und Ergebung. Widerstand im Sinne positiver Aktion, Widerstand gegen das Leiden, ja, unbedingt, so lange es geht. Aber dort, wo die Widerstände unüberwindbar werden, muss das Vertrauen darauf wachsen, dass Gott auch aus dem Tod Leben hervorbringen kann. Jeder muss sterben, auch der Kosmos wird vergehen. Aber all das, was da war und gelebt wurde, wird nicht einfach verschwinden, so als ob es nie gewesen wäre. Es wird auferstehen. Es wird verwandelt werden. Die Schöpfung wird vollendet werden. Teilhard lebt aus dem Geheimnis der Eucharistie. So wie Brot und Wein gewandelt werden durch die Menschwerdung, durch Tod und Auferstehen Jesu, so soll der ganze Kosmos gewandelt werden, integriert werden in den Leib Christi. Im Vordergrund steht für ihn deshalb auch nicht die Apokalypse, gedacht als endgültige Vernichtung, sondern die Transformation. Das Bild von Raupe (für unsere jetzige Wirklichkeit) und Schmetterling (für die kommende Welt) bietet sich an.

Dr. Peter Hirschberg

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